Schleifen des solaren Magnetfelds verhalten sich nach Beobachtung von Astronomen ähnlich wie eine Orgelpfeife. Die Sonne erzeugt eine himmlische Musik.
„Diese Schleifen können bis zu 100 Millionen Kilometer lang sein und leiten Wellen und Schwingungen auf ähnliche Weise wie eine Orgelpfeife“, erläutert Youra Taroyan von der Universität Sheffield.
Der Solar Heliospheric Observatory Satellit von Esa und Nasa zeichnete die Schwingungen akustisch auf. Die Frequenz der Sonnenmusik wurde so verändert, dass sie das menschliche Ohr wahrnehmen kann. Tonbeispiele stellt der Wissenschaftler am Donnerstag auf der Tagung der Königlich-Britischen Astronomischen Gesellschaft (RAS) in Preston vor.
"Wir haben festgestellt, dass die Wellen oft am Fuß der magnetischen Pfeifen durch enorme Explosionen erzeugt werden, die als Mikro-Fackeln bekannt sind“, erklärt Taroyans Kollege Róbert von Fáy-Siebenbürgen. „Sie setzen eine Energie frei, die Millionen Wasserstoffbomben entspricht.“ Jede Mikro-Fackel erzeuge Schallwellen in den Magnetpfeifen, die nach spätestens einer Stunde abklingen und ihre Energie in der sehr heißen Sonnenkorona verteilen.
mai/dpa